Solidarisch mit all jenen, die für ein Leben in Selbstbestimmung, Gerechtigkeit und Frieden kämpfen.
Solidarios con aquellos que luchan por una vida con autodeterminación, justicia y paz.
Movimiento Agrario Indígena Zapatista (MAIZ) ist eine zivile Vereinigung, die seit 1998 in zwölf Bundesstaaten mit starker indigener Präsenz besteht und deren Ziel es ist, die Selbstorganisation, kollektiven Rechte und Autonomie von bäuerlichen und indigenen Gemeinschaften und Bevölkerungsgruppen zu stärken. MAIZ arbeitet eng mit dem bundsweiten unabhängigen indigenen Zusammenschluß Congreso Nacional Indígena (CNI) zusammen und unterstützt die indigenen Bevölkerungsgruppen (Pueblos) z. B. bei der kollektiven Nutzung und Verwaltung wirtschaftlicher Ressourcen für produktive Projekte und kommunale Infrastrukturen, bietet rechtliche und technische Beratung und fördert Organisationsprozesse und soziale Mobilisierung u. a. durch Bildungs- und Vernetzungsangebote. Unser Projektpartner, die MAIZ-Koordination, unterhält in Tehuacán (Bundesstaat Puebla) ein gemeinschaftliches Zentrum, an dem einerseits Schulungen, Trainings und Vernetzungstreffen für lokale, soziale und politische Aktivist:innen stattfinden, über das andererseits aber auch der Kaffeehandel und -vertrieb mit kollektiv organisierten Produzent:innen aus Puebla und Oaxaca organisiert wird.
Die schwierige Menschenrechtssituation in Mexiko hat sich in den letzten Jahren durch das Zusammenspiel staatlicher, parastaatlicher und offen mafiöser Gewaltstrukturen, die auf eine weit verbreitete Kultur der Straflosigkeit bauen können, auch im südlichen Mexiko weiter zugespitzt und schränkt die Handlungsmöglichkeiten der dortigen Bevölkerung dramatisch ein. Dauerhafter Druck und Bedrohung fördern dabei auch Spaltungsprozesse, welche die marginalisierten Gemeinden noch verletzbarer machen. Um unter diesen Bedingungen weiter für ein selbstbestimmtes Leben einzutreten zu können, braucht es großen Mut und Visionen einer anderen und gerechteren Form des Lebens, verbunden mit dem kontinuierlichen Aufbau und der Pflege sozialer und politischer solidarischer Strukturen vor Ort. MAIZ bietet in seinem Centro Comunitario konkrete Hilfestellungen beim Aufbau von Produktions- und Vertriebsgenossenschaften und mit dem Angebot der „Escuela Campesina“ darüber hinaus auch den Raum und den Rahmen für kollektive Vernetzungs- und Strategiebildungsprozesse und konkrete Menschenrechtsarbeit.
Im Rahmen des knapp einjährigen Projekts „Stärkung der indigenen Selbstorganisation durch Capacity Building, Strategieentwicklung und Vernetzung in Puebla und Oaxaca (Südmexiko)“ konnte PSM gemeinsam mit der Aktion Selbstbesteuerung e.V. und Direkte Solidarität mit Chiapas MAIZ bei dieser wichtigen Arbeit unterstützen. Neben dem Ausbau des Schulungszentrums in Tehuacán wurden eine Reihe von Workshops und Vernetzungstreffen zu Themen wie „Wasser als Menschenrecht und gemeinschaftliches Management von Wasserkrise und globaler Erwärmung“, „Kommunikation zur Stärkung des indigenen Selbstbewusstseins aus dekolonialer Perspektive“ oder „Indigener Widerstand gegen Megaprojekte und Entwicklung alternativer Aktionspläne“ durchgeführt. Gern möchten wir diese Zusammenarbeit fortsetzen und suchen aktuell nach Finanzierungsmöglichkeiten.
Interview mit Omar Esperza, Koordinator von MAIZ, während des kontinentalen Treffens gegen Pipelines und andere Megaprojekte und für die Verteidigung indigener Territorien vom 10-12.10.24 im Istmus von Tehuantepec:
https://hijosdelatierra.espora.org/encuentro-continental-contra-gasoductos-y-megaproyectos-articulando-resistencias-en-defensa-del-territorio-desde-el-istmo-de-tehuantepec/